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 SCHLAFLOS IM RENNTRANSPORTER
Bücher, die sich mit den guten alten Zeiten im Motorsport be- schäftigen, finden immer ihre Leser – egal ob das Bücher über mehr oder weniger berühmte Rennställe oder über die Legen- den, die dereinst am Steuer saßen sind, es macht einfach Spaß von denen zu hören, die dabei waren. „Schlaflos im Renntrans- porter“ gehört perfekt in dieses Genre, erzählt jedoch eine et- was andere Geschichte: Die eines Mechanikers, der von 1968 bis 1995 von Rennen zu Rennen zog um die Fahrzeuge der Rennfahrer zu warten, am Leben zu erhalten und – nach Unfäl- len – wieder in Form zu bringen. Und er arbeitete an hochkarä- tigen Rennwagen: Dem McLaren M5A-BRM mit dem fragilen V12-Motror und dem Lola T70 des schwedischen Rennfah- rers Joakim Bonnier, später ist er als Rennmechaniker in der Schweizer Automobil-Meisterschaft und der Formel 2-Europa- meisterschaft aktiv.
Robert Hahn war einer dieser Männer, die stets im Verborge- nen arbeiten und die Kärnerarbeit für die Teams in einer Welt verrichten, die weit hinter dem Glamour des Rennsport-Zirkus verborgen blieb. Hahn erzählt von den Erfolgen, aber auch pre- kären Arbeitsverhältnissen. Er beschreibt die bescheidenen Mittel, den enormen Zeitdruck und die schier endlosen Trans- portfahrten quer durch Europa, die zu den besonderen Heraus- forderungen des Rennmechaniker-Alltags gehören.
Ein spannendes Buch, das jedem, der mehr über nicht immer nur „gute, alte Zeiten“ erfahren möchte, viele Geschichten zum Staunen und Weitererzählen bietet. Und nach der Lektüre ahnt man auch, wie viele Stunden Robert Hahn schlaflos im Renn- transporter verbracht hat.
Robert Hahn,
Schlaflos im Renntransporter, McKlein Publishing, Köln,
€ 79,90.
ISBN 978-3-947156-54-2. www.rallyewebshop.com.
      


























































































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