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 Alleine schon die drei ersten Doppelseiten zeigen den Start des 24 Stunden-Rennens von Le Mans im Jahr 1969 – wie die Fahrer über die Strecke zu ihren Fahrzeugen sprinten, wie sich die ersten Fahrzeuge in Bewegung setzen und – auf der dritten Doppelseite – wie die Meute in die erste Runde entschwindet. Und vor allem zeigen die Seiten, wie sich der Belgier Jacky Ickx aufreizend langsam zu seinem Ford GT 40 bewegt – und während sich das Feld hektisch in Bewegung setzt – konzentriert einsteigt, seinen Sicherheitsgurt anlegt, um dann als letzter Fahrer die 24 Stunden anzugehen. Es war seine Form des Protests gegen ein Reglement, dass es den Fahrern erlaubte, unangeschnallt in 500 PS starken Rennwa- gen mit mehr als 360 km/h über die Mulsanne-Gerade zu ra- sen. Ickx sollte mit seinem Teamgefährten Jacky Oliver das Rennen dann gewinnen und die Rennleitung düpieren.
Es sind diese Geschichten, die die damaligen Rennen mit un- fassbar schnellen Fahrzeugen zur Legende werden ließen – und die Rainer Schlegelmilch in diesem Opus Magnum wie- derauferstehen lässt. Egal ob Le Mans, der Nürburgring, die Targa Florio oder die Rennen der CanAm-Serie in den USA, hier rückt Schlegelmilch eine Zeit in den Fokus, in der sich Autorennen noch anders als heute präsentierten: Mit faszi- nierenden Rennwagen, grandiosen Fahrern und Marken wie Ferrari, Ford, Maserati und – vor allem – Porsche. Schade, dass Schlegelmilch im Laufe der Jahre seine Leidenschaft für die Sportwagen-Rennen langsam ausklingen ließ, was hätten noch für Fotos entstehen können.
96 Ausgabe 166 / 2023
































































































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